zur Startseite zur Giessharztechnik Seite

Ätztechnik


Hier können Sie mir eine E-mail schicken, wenn Ihnen diese Seite gefallen hat.
Vorausgesetzt Sie verfügen über das Richtige Material, kann es fast schon losgehen.
Aber als erstes ist es notwendig, diese Anleitung sorgfältig zu lesen oder besser noch: ausdrucken. So hat man jederzeit die wichtigsten Arbeitsschritte in der Hand. Nur wenn Sie die Anleitung vollständig und sorgfältig lesen, werden Sie auch Erfolg beim Ätzen haben.
Das Wichtigste ist der richtige Umgang mit den Chemikalien!
- vermeiden Sie den Kontakt der Chemikalien mit Haut, Augen und Schleimhäuten!
- setzen Sie eine Schutzbrille auf und ziehen Sie Gummihandschuhe an!
- nach jedem Arbeitsgang sollten Sie sich die Hände waschen!
- bei Haut- oder und Augenkontakt sofort mit viel Wasser spühlen, eventuell den Arzt aufsuchen!
- bei Verschlucken sofort viel Wasser trinken und den Arzt aufsuchen!
- verschmutzte Kleidung sollten sie wechseln.
- derArbeitsplatz sollte gut belüftet sein.
- die Chemikalien sollten Sie in gut verschliessbaren Behältern (nicht aus Metall!!) und für Kinder und Tiere nicht erreichbar und nicht mit Lebensmitteln zusammen aufbewahren.

Seitenanfang

Wohin mit den verbrauchten Chemikalien?
Da von Land zu Land die Bestimmungen unterschiedlich sind, ist mein Vorschlag: die verbrauchten Chemikalien in bezeichneten Behältern zum Sondermüll zu geben. Dort werden sie fachgerecht entsorgt.

1. Grudsätzliches
Der gesamte Ätzprozess gliedert sich in drei Bereiche: das Belichten, das Entwickeln und das eigentliche Ätzen.
zum Verständnis über den Aufbau, die nebenstehende Graphik:
Bei meinen Betrachtungen gehe ich von mit positivem Fotolack beschichtetem Blech aus. Das heisst, dass die gezeichneten Teile nach dem Ätzen übrig bleiben. Aber woher weiss das Blech, was übrig bleiben soll und was weggeätzt werden soll?
Mit der Belichtung übertragen Sie die gezeichneten Teile auf die Fotoschicht des Bleches. Dabei decken die gezeichneten Teile bestimmte Stellen der fotoempfindlichen Schicht ab. Das ultraviolette Licht (UV) trifft somit nur auf die nicht abgedeckten Stellen und wandelt die Fotoschicht chemisch um. Im folgenden Entwicklerbad wird dann auch nur diese Schicht vom Entwickler weggespühlt. Übrig bleibt das Abbild der Zeichnung. Der verbleibende Fotolack schützt das Blech vor der Ätzflüssigkeit, die sich sozusagen durch das Blech "frisst".

Seitenanfang

2. Vorarbeiten
Als Ätzvorlage verwenden Sie am besten Folie. Auf dieser ist dann die Zeichnung mit Tusche, als Fotokopie oder als Ausdruck aus dem Rechner in Tiefschwarz aufgebracht. Sie darf nicht lichtdurchlässig, muss also "blickdicht" sein. Zeichnen Sie so genau wie möglich, da jeder noch so kleine Fehler auf das Blech übertragen wird. Wenn Sie von Hand zeichnen empfielt es sich, die Zeichnungen doppelt so gross zu zeichnen und diese Vorlage einem Fotografen oder einer Druckerei zu geben. Diese können die Vorlage auf Folie in die richtige Grösse verkleinern. Der Vorteil an dieser Methode ist der, dass kleine Zeichenfehler fast verschwinden, da sie ebenfalls verkleinert werden.
Wollen Sie nur von einer Seite Ätzen, reicht eine Zeichnung, die auf das Blech aufgelegt wird. Wollen Sie aber durchätzen, müssen Sie zwei deckungsgleiche Zeichnungen haben, die meinen Ätzvorlagen ähnlich sind. Ich habe zum Beispiel meine Folien deckungsgleich übereinandergelegt und mit Abstandsstreifen an zwei Seiten zusammen geklebt. So ist eine Tasche entstanden, in die ich das Blech zum Belichten einschieben kann.

Seitenanfang oder zurück zu Punkt 1.

3. Belichten
Sie benötigen keine Dunkelkammer. Die Bleche lassen sich bei gedämften Tageslicht (oder bei gelber Raumbeleuchtung) bearbeiten. Zur Belichtung können sie theoretisch Vorlage und Blech in die Sonne legen. Aber wehe es kommt eine Wolke....
Die Belichtungsdauer ist abhängig vom UV-Anteil der Lampe, vom Abstand der Lampe zum Blech, von der Lampenstärke und von der Anzahl der Lampen. Die positive Fotoschicht (Fotolack) hat seine höchste Empfindlichkeit bei einer Lichtwellenlänge von ca. 400 nm. Es eignen sich spezielle UV-Lampen oder Belichtungsgeräte. Zum gelegentlichen Belichten reicht auch ein 500-1000 Watt starker Halogenstrahler. Allerdings ist die Belichtungsdauer mit dem Halogenstrahler wesentlich länger. Beachten Sie bitte, dass manche UV-Lampen erst 2-3 Minuten nach dem Einschalten das volle Licht entwickeln.
So ermitteln Sie die richtige Belichtungszeit: Belichten

Zeichnen Sie sich den obenstehenden Teststreifen auf das gleiche Material, auf das Sie die Ätzteile zeichnen (Folie oder transparentes Zeichenpapier). Schneiden Sie jetzt ein gleichgrosses Stück Blech ab. Bei gedämpften Tageslicht die Schutzfolie abziehen und Teststreifen auflegen. Mit Karton (lichtundurchlässig!) die Felder 1-4 abdecken und dann die Lampe (die einen Abstand von ca. 30cm zur Vorlage hat) einschalten. Nach genau einer Minute den Karton nach rechts schieben, damit sind Feld 5 und 4 frei, die Felder 3 bis 1 immer noch abgedeckt sind. Nach einer weiteren Minute Feld 3 öffnen, usw. Das letzte Feld "0,5" wurde demnach 1/2 Minute, das erste Feld "5" genau 5 Minuten belichtet. Entwickeln Sie diesen Blechstreifen und ätzen ihn leicht an. Nun können Sie sehen, welches Feld die schärfsten Konturen zeigt. Ist es Feld 3, liegt die richtige Belichtungszeit bei 3 Minuten. Falls Sie mal die Vorlage wechseln (Folie, transparentes Zeichenpapier) oder das Belichtungsgerät (Halogenstrahler, UV-Lampe), wiederholen Sie diesen Test jedesmal erneut.
Die gezeichnete Vorlage muss unbedingt vollkommen eben auf dem Blech aufliegen, sonst fällt Licht unter die gezeichneten Linien. Haben Sie ein UV-Belichtungsgerät zur Verfügung, ist dies kein Problem, da der Deckel mit Schaumstoffauflage die Vorlage und das Blech zusammenpresst. Wenn Sie kein Belichtungsgerät zur Verfügung haben und nur eine Glasplatte über Vorlage und Blech legen, beschweren Sie diese an den Rändern mit Gewichten. Die Lichtschutzfolie des Bleches dürfen Sie erst unmittelbar vor dem Belichten abziehen.
Die belichteten Partien des Bleches zeigen einen schwachen Farbumschlag von gelbgrün nach blaugrün. Geringe Überbelichtung ist bei einer guten Vorlage (tiefschwarze Zeichnung) unkritisch. Unterbelichtung erschwert oder verhindert sogar ein Entwickeln. Sollten Sie nicht gleich anschliessend entwickeln, decken Sie das Blech ab, damit kein Licht darauf fällt. Soweit zum Belichten.....

Seitenanfang oder zurück zu Punkt 1.

4. Entwickeln
Der Entwickler (Ätznatron)  ist meist für 1 Liter Wasser abgewogen. Richten Sie sich immer nach den Angaben auf der Verpackung. Geben Sie den Inhalt des Entwicklers in Wasser mit einer Temperatur von ca. 20 Grad Celsius und rühren dieses um, bis sich das Pulver aufgelöst hat.
Nun zum Entwickeln selbst:
1 Liter des Entwicklers reicht für ca. 1/2 qm fotolackbeschichtetes Blech. Die Haltbarkeit des Entwicklers ist bei geschlossener Verpackung (Beutel) fast unbegrenzt, im aufgelösten Zustand, in einer für Säure geeigneten Flasche, einige Wochen, in der offenen Kunststoff- oder Glasschale jedoch nur wenige Stunden.
Das wäre geschafft!!!

Seitenanfang oder zurück zu Punkt 1.

5. Ätzen
Auch hier müssen Sie zuerst die Ätzflüssigkeit "ansetzen". Es gibt allerdings Unterschiede, die zu beachten sind! Nicht alle Ätzmittel sind in der gleichen Konzentration zum Ätzen geeignet.
EisenIIIClorid (Standard-Ätzmittel) Geben Sie ca. 250 g des gelben Pulvers (Kugeln) in 1 Liter heisses Wasser. Wenn alles aufgelöst ist, haben Sie eine gebrauchsfertige, undurchsichtige, braungelbe Ätzflüssigkeit. Diese funktioniert auch unbeheizt zufriedenstellend. Nach längerem Gebrauch nimmt allerdings die Ätzrate ab.Erwärmen Sie nun das Ätzbad auf ca. 40-50 Grad Celsius, aktivieren Sie wieder die Lösung, damit sie wieder mehr Metall abträgt ("frisst"). Die Metallaufnahme liegt bei ca. 50g je 1 Liter Ätzflüssigkeit.
Natriumpersulfat(Schnell-Ätzmittel) Sie brauchen nicht unbedingt eine Ätzanlage. Das Arbeiten ohne Ätzanlage ist aber arbeitsintensiver.
Jetzt zum Ätzen:

Tauschen Sie die Flüssigkeit gegen neue aus, wenn das Ätzen sehr viel länger dauert, als mit frischer Lösung. Das Schnell-Ätzmittel bekommt eine dunkelgrünblaue Farbe.
Bezüglich der Haltbarkeit ist zu beachten, dass beide Ätzmittel in geschlossenen Behältern fast unbegrenzt haltbar sind.

Das war es. Viel Spass beim Probieren und vor allem viel Erfolg!!!

Hier können Sie mir eine E-mail schicken, wenn Ihnen diese Seite gefallen hat.
Seitenanfang oder zurück zu Punkt 1.

zu